- Assoziationsversuch
- Assoziationsversuch,Psychologie: auf F. Galton zurückgehende Methode der experimentellen Psychologie und der psychologischen Diagnostik. Einer Person werden einzelne Reizwörter vorgesprochen; sie soll darauf jeweils mit dem ersten ihr dazu einfallenden Wort reagieren. Der Assoziationsversuch wird angewendet: 1) In der allgemeinen Psychologie zur Erforschung der Assoziationsvorgänge und einzelner Fragen der Denkpsychologie; 2) in der Tatbestandsdiagnostik zur Überprüfung verheimlichten Wissens. Hier werden insbesondere die Reaktionen einer tatverdächtigen Person auf »kritische« Reizwörter, die in einem nur dem Beteiligten bekannten Zusammenhang mit der Tat stehen, beachtet und nach Reaktionszeit und Inhalt ausgewertet (M. Wertheimer und G. S. Klein); 3) in der Psychotherapie zur Diagnose unbewusster Konflikte bei einem Patienten, um Hinweise für die Behandlung zu erhalten (G. H. Kent und A. J. Rosanoff). - Beim freien Assoziieren (S. Freud) werden im Unterschied zum Assoziationsversuch i.e.S. keine Reizwörter vorgegeben; der Patient soll vielmehr spontan alles äußern, was ihm ohne Rücksicht auf Zusammenhänge nach und nach einfällt. - Bei dem gerichteten Assoziationsversuch nach C. G. Jung werden unwillkürliche Gedankeneinfälle in Beziehung auf ein bestimmtes Ereignis oder einen gegebenen Trauminhalt zur Klärung unbewusster Konflikte verwendet.
Universal-Lexikon. 2012.